„Andreas Hollinger“ Bergwärts auf dem Weg nach innen!

von kilimanrudi am 20. November 2011 um 21:02

Von einem Admonter, der aufbrach, das Abenteuer und sich selbst zu suchen. Jetzt berichtet er in Vorträgen darüber.

Zurückgekommen ist Andreas Hollinger von seiner alpinistischen Abenteuerreise durch Pakistan vor 15 Jahren, aber er ist für sich überzeugt, dass seine Reise bis heute gedauert hat. Mit dieser These erklärt er einen Teil seiner selbst, aber auch, warum er erst jetzt mit einem Vortrag über seine Soloexpedition durch die Lande tourt. „Den eigentlichen Sinn dieser Reise habe ich erst jetzt erkannt. Ich habe für mich gelernt, wie sich Intuition anfühlt – wann ist ein Weg für mich richtig, sind Dinge für mich in Ordnung, und wann treibt mich mein Ego.“

 

Was ihn angetrieben hat, sich 1996 in Admont in ein billig gekauftes Auto zu setzen, allein bis nach Pakistan zu fahren und dort einen 7000er zu besteigen, erklärt der 38-jährige HTL-Ingenieur so: „Geplant war es anders. Gemeinsam mit dem mittlerweile tödlich verunglückten Peter Ressmann wollte ich den Latok II besteigen, aber mein potenzieller Partner hat kurz vor dem Start abgesagt. Ich bin dagestanden, mit der Vorfreude, den Zollpapieren, Visa, Auto, hatte meinen Job bereits gekündigt. Und ich wollte dieses Abenteuer erleben – also bin ich gefahren.“ Einzig Amors Pfeile bewirkten ein kurzes Zögern, die Verschiebung der Abfahrt um eine Woche: „Ich hatte mich genau zu dem Zeitpunkt total verliebt.“

Sympathische Berge

Klar war dem jungen Abenteurer, dass er auf einen Gipfel wollte, nur auf welchen, war völlig ungewiss. „Ich habe mir gedacht, ich fahre einmal, und suche mir einen Berg, der mir sympathisch ist.“ Die Sympathie entfachte für den 7266 Meter hohen Diran Peak, den Andreas Hollinger im Alleingang bewältigte. Die Geschichte, wie er dabei samt Zelt und Schlafsack von einer Lawine mitgerissen wurde, sich selbst unter größten Anstrengungen ausgegraben hat und dabei Hoffnung und Motivation aus der plötzlich aus den Wolken herausbrechenden Sonne geschöpft hat, macht Schaudern, für ihn war es ein Zeichen der Götter, weiterzumachen. „Es ist ja nix passiert.“

Seinen Vortrag siedelt der Admonter, der im Nationalpark für die Präsentationen zuständig ist, auf drei Ebenen an: Dem Abenteuer, als Bergsteigergeschichte („wobei ich sicher nicht der alpinistische Superstar bin, das sind ganz andere“) und im spirituellen Bereich.

Aktuell ist der zweifache Vater im Gesäuse, seiner Lebensleidenschaft, unterwegs, eine Sehnsucht ist immer wieder Südamerika, „weil das Leben dort klass ist“. Vorerst geht’s aber per Leinwand durch den Bezirk: Auftakt Liezen am kommenden Dienstag um 19 Uhr im Kulturhaus.

Weitere Termine: Aigen (23.11.,Kirchenwirt) Altenmarkt/St.Gallen (24.11., GH Post), Ardning (25.11, Dorfwirt), Rottenmann (28.11., Volkshaus), Admont (30.11., Volkshaus), Gams (3.12., Kirchenwirt) beginn jeweils um 19 Uhr

Artikelnachweis: Kleine Zeitung

Link zum Artikel: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/admont/2881100/bergwaerts-dem-weg-nach-innen.story

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